Die Hannover-Messe, als weltgrößte Industrieschau, findet in diesem Jahr wieder real statt, und zwar vom 30. Mai bis 02. Juni. 2022. Das Konzept der Messe ist nicht allzu weit von dem entfernt, was zuletzt 2019 gefahren wurde. Auch die Bereiche CAD/CAM/PLM wie auch Werkstoffe sind wieder dabei.
Die Hannover-Messe ist immer etwas Besonderes – die ganze Stadt macht mit. Wenn man im Bahnhof aus dem Zug steigt, fällt man gleich in so eine Art Messemodus. Alles ist geschmückt – bunte Luftballons überall. Die Messestadt empfängt ihre Gäste.
Und da in diesem Jahr der Termin etwas nach hinten verschoben ist (von April auf Anfang Juni), besteht sicher auch die Chance, in der Stadt und auf dem Messegelände draußen zu sein.
Schwung für die Weltwirtschaft?
Zwei Jahre Pandemie und der Krieg in der Ukraine belasten die auf Wachstum ausgerichtete Weltwirtschaft nachhaltig. Bisher war die Globalisierung Garant für international steigenden Wohlstand, doch bereits während der Pandemie wurden Grenzen geschlossen und Lieferketten unterbrochen. Mit dem Krieg in der Ukraine kam die Energiekrise hinzu.
Welche Auswirkungen diese Entwicklungen mittel- und langfristig auf die weltweite Wirtschaft haben und mit welchen Technologien man diesen Herausforderungen begegnen kann, diskutieren die Aussteller der Hannover Messe mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Hannover. Mit insgesamt mehr als 600 Vorträgen und Paneldiskussionen ist die Messe eine einzigartige Wissensplattform. Auf unterschiedlichen Bühnen präsentieren Unternehmen, mit welchen Strategien und Lösungen sie auf die Herausforderungen der Zeitenwende reagieren.
Auf der Mainstage im H'Up stehen die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und grüner Wasserstoff im Mittelpunkt. Am ersten Messetag diskutieren die Energieexperten von Bosch, Siemens und Nea Green, wie wichtig grüner Wasserstoff als strategischer Baustein für die Energiediversifizierung ist. Am zweiten Messetag steht der 3. Lightweighting Summit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Zentrum der Aufmerksamkeit. Unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck setzt er deutliche Akzente bezüglich Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Resilienz. Angesichts der weltpolitischen Lage sind die Themen relevant wie nie zuvor.
Halle 4 für die Lösungen mit CAD/CAM/PLM & Co.
Auf der Industrie 4.0 Bühne in Halle 8 geht es um technologische Lösungen und Themen wie Digitaler Zwilling, B2B-Plattformökonomie, Interoperabilität, Additive Manufacturing, Predictive Maintenance oder Cyber Security. Neu ist das Thema Manufacturing-as-a-Service (MaaS), bei dem die Produktion von Gütern als Dienst angeboten wird. MaaS ermöglicht neue Geschäftsmodelle, aber auch eine Steigerung von Resilienz, Transparenz, Nachhaltigkeit und Flexibilität von Lieferketten. Diese Vorteile werden für die Automobilindustrie in dem Großprojekt Catena-X manifestiert. MaaS ist dort ein wichtiger Anwendungsfalle, der auf dem offenen Architekturansatz des Smart Factory Web basiert und eine MaaS-Dienstlandschaft exploriert und realisiert.
Es wird natürlich auch schon viel Blabla gemacht, darauf sollte man als Besucher achten. So mancher sondert für viel Geld seinen „Schleim“ ab und ist hernach für nichts mehr verantwortlich. Der eigentliche Fortschritt findet auf den Ständen statt, wo Hersteller konkrete Produkte zeigen. Die kann man nachher auch drankriegen, wenn es nicht stimmt was sie sagen.
Die fertigende Industrie ist gefordert, mit den sich schnell verändernden Regeln und Vorschriften, Technologien, äußeren Einflüssen und Zeitplänen, Mitarbeiter- und Qualitätsanforderungen Schritt zu halten, um den Anforderungen einer vernetzten Welt mit hohem ökologischem Bewusstsein gerecht zu werden. Nachhaltige Innovation wird durch Zusammenarbeit, den Zugang, der Analyse und der gemeinsamen Nutzung zuverlässiger Daten, nahtlose Simulation sowie Modellierung von Lösungen, Prozessen und ganzer Unternehmen ermöglicht. Dies unterstreicht die Bedeutung des virtuellen Zwillings für nachhaltige Konzepte: Seine Möglichkeiten reichen von virtuellem Prototyping, Material- und Ressourceneinsparungen in neuen Kreislaufkonzepten, verkürzten Markteinführungszeiten bis hin zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks und der Nutzung von Wissen durch lebenslanges Lernen.
Dassault Systémes (Halle 4) wird daher aufzeigen, wie vernetzte Lösungen und integriert Industrieprozesse dazu beitragen, nachhaltigen Geschäftserfolg sicherzustellen. Dabei stehen neue Geschäftsmodelle und Services genauso im Mittelpunkt wie die Förderung und Führung von Mitarbeitern in der Geschäftswelt von morgen. Die Demo am Stand zeigt, wie durch nahtlose Zusammenarbeit in Echtzeit ein nachhaltiges Mobilitätskonzept Wirklichkeit wird:
Der Anbieter e.Volution, einer der Partner der diesjährigen Standpräsentation, entwickelt, produziert und betreibt Mobility-as-a-Service (MaaS)-Systeme bestehend aus innovativen Fahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb.
e.Volution selbst besitzt nicht das spezielle Know-how über die eingesetzte Brennstoffzellentechnologie. Durch den Aufbau und die Nutzung eines kollaborativen Netzwerks kann die Umsetzung des Geschäftsmodells jedoch trotzdem gelingen. Auf Basis der 3DEXPERIENCE Plattform als Single Source of Truth ist das Unternehmen in der Lage, eine schnelle Umsetzung von der Konzeption über Simulation, Fertigung und Service sicherzustellen.
Die verschiedenen Schritte der Wertschöpfungskette demonstriert Dassault Systémes gemeinsam mit dem Industrie-Automatisierungsspezialisten OMRON und dem Sondermaschinenbauer VAF. In der Produktentwicklung trägt die 3DEXPERIENCE Plattform dazu bei, die Prozesse der Brennstoffzellenproduktion hochgradig zu automatisieren, die Qualität zu steigern und gleichzeitig drastisch reduzierte Zykluszeiten zu erzielen.
Wenn es um die Designabstimmung von Bipolarplatten – dem Herzstück eines Brennstoffzellen-Stacks – sowie der Serienfertigung eben dieser geht, kommt schließlich das Unternehmen Graebener® Bipolar Plate Technologies in zweierlei Hinsicht zum Zug. Das Unternehmen ist nicht nur ein ausgewiesener Spezialist für das Engineering und den Bau von Produktionsanlagen und -linien zur Fertigung von Bipolarplatten, sondern bietet mit seinem hauseigenen Applikationslabor auch ein umfangreiches Leistungsportfolio vom Bipolarplatten-Design über das Prototyping bis zur Kleinserienfertigung.
Das Ende der Demo zeigt, wie das Feedback aus den einzelnen Prozessschritten zurück in den Ideenpool für neue Varianten und Entwicklungen oder ganz neue Geschäftsmodelle fließen kann – ein virtueller Lebenszyklus über das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk hinweg.
Lightweighting Summit stellt Leichtbau und Wasserstoff in den Mittelpunkt
Der 3. Lightweighting Summit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wird am 31. Mai unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck deutliche Akzente bezüglich Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Resilienz setzen. Angesichts der weltpolitischen Lage sind die Themen relevant wie nie zuvor. Unter dem Titel „Leichtbau und Wasserstoff - Game Changer meets Games Changer“ diskutieren Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Rahmen der Hannover Messe, wie sich die beiden Querschnittstechnologien gegenseitig optimal ergänzen, um ihre maximale Wirkung zu erzielen.
Mit dem Lightweighting Summit veranstalten das BMWK und die Deutsche Messe nun bereits zum dritten Mal eine hochkarätige Konferenz rund um das Thema Leichtbau. Die Verknüpfung des Leichtbaus mit der Wasserstoff-Technologie steht im Zentrum des diesjährigen 3. Lightweighting Summits. Beide Schlüsseltechnologien sind Treiber für Ressourcen- und Energieeffizienz sowie Enabler des Klimaschutzes und der Resilienz.
Die gleichzeitige Sicherung der Versorgung mit regenerativen Energien und die Schonung natürlicher Ressourcen erfordert die Kombination starker Querschnittstechnologien.
„Die stetige Entwicklung innovativer Leichtbaulösungen sichert die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland und schafft neue Arbeitsplätze“ betonte Dr. Robert Habeck bereits im Zusammenhang mit der nach dem Summit stattfindenden neuen Kongressmesse LightCon (1. + 2. Juni).
Insbesondere durch das produktive Zusammenspiel aus der Leichtbauphilosophie mit seiner Ressourceneffizienz sowie innovativer Leichtbauwerkstoffe und der Wasserstoffwirtschaft mit seiner Klimaneutralität können Marktpotentials am Standort Deutschland nachhaltig gehoben werden. Auf diese Weise wird der Weg Deutschlands zum grünen Leitmarkt geebnet, von dem KMU, Großunternehmen, die Umwelt und die Gesellschaft gleichermaßen profitieren.
Portugal hat im Energiebereich international einen guten Ruf. Das Partnerland der diesjährigen Hannover Messe präsentiert 13 innovative portugiesische Unternehmen mit fortschrittlichen technologischen Lösungen im Bereich erneuerbare Energien.
Vom 30. Mai bis zum 02. Juni präsentieren Unternehmen aus dem Partnerland Portugal ihre technologischen Lösungen für die Erzeugung sauberer Energie und demonstrieren dem Weltmarkt Portugals umfassende Kompetenz und Erfahrung im Bereich der erneuerbaren Energien. In Europa zählt Portugal zu den Ländern mit dem höchsten Anteil an grüner Energie.
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