Die additive Fertigung, auch 3D-Druck genannt, ist eine wunderbare Sache. Sie gelingt aber nur, wenn sie gut vorbereitet ist, bezüglich der Methoden und der Software. Seine diesbezüglichen Erfahrungen gibt das fränkische Unternehmen, Toolcraft, im Rahmen seines neuen Geschäftsbereichs, AMbitious, weiter. Ein guter Weg in das Thema ambitioniert einzusteigen.
Es gibt sie, die „Leut“, die als allererstes eine 3D-Druckmaschine kaufen und in die Fertigung stellen. „Schau Chef, da steht sie!“ Damit ist wenig geholfen. Schon die Frage, „Passt diese Maschine optimal zu meinem Teilespektrum“ kann oft nicht beantwortet werden. Eine andere wichtige Frage ist, können denn meine Konstrukteure schon AM gerecht konstruieren? Kennen sie die Materialwerte gedruckter Teile, z. B. Wärmeverzüge, die sich beim Drucken ergeben? Dazu kommen Themen wie optimale Platzierung der Bauteile auf der Bauplattform, optimale Prozessparameter usw.
Bevor diese Fragen nicht beantwortet sind, braucht man nicht mit dem Kauf eines Druckers anzufangen. Also bitte die Dinge vom Kopf auf die Füße stellen und zuerst Know How anschaffen.
Ein sehr guter Helfer dabei ist die Firma Toolcraft, Georgensgmünd:
Aus der Praxis für die Praxis. Mancher wird sich fragen, warum gerade die? Dafür gibt es einige Argumente:
Toolcraft hat schon seit 30 Jahren Erfahrung mit der Herstellung von Präzisionsbauteilen.
Das Unternehmen verfügt über Know How in verschiedenen High End Branchen.
Toolcraft hat seit 10 Jahren umfangreiches Wissen im Bereich 3D-Metalldruck, von Prototypen, bis zur Serie, gesammelt: Konstruktion und Simulation, Materialprüfungen im eigenen Labor, Fertigung mit anschließender Wärmebehandlung, mechanische Weiterbearbeitung und verschiedene Prüfverfahren.
Warum gibt man dieses geballte Wissen aus der Hand? Die Mitarbeiter des Bereichs AMbitious, wie auch ihr Bereichsleiter, Uwe Schulmeister, sind überzeugt: „Eine Sache ist nur dann gut, wenn sie nicht nur für mich, sondern für alle gut ist.“ Das klingt fast schon nach dem Konzept des amerikanischen Mathematikers John Nash, der dafür übrigens den Nobel-Preis bekam. Schulmeister sieht es so, „wenn wir anderen helfen, gut und performant in dieses Thema einzusteigen, dann wird „der Kuchen“ für alle größer, da ein Mehrbedarf an Hardware, Software und Bauteilen entsteht. Davon profitieren alle.“
Was wird angeboten? Die Spezialisten aus Georgensgmünd bieten:
Schulungen im Bereich additive Fertigung an – vom Basic- bis zum Expert-Level, sowie Unterstützung bei individuellen Projekten. Dabei wird ein umfangreicher Einblick in den 3D-Druck gegeben. Unternehmen können zudem, anhand eigener Projekte, die AM-gerechte Konstruktion sowie Prozessoptimierung erlernen.
Individuelle Beratung für alle Bereiche des 3D-Drucks. Sei es die Fragen nach der richtigen Strategie, Software, Bauteilscreening, Postprocess oder Implementierung und Hallenplanung. Auch die Unterstützung bei der Zertifizierung ist möglich.
Schließlich der Verkauf die Schulung sowie Implementierung von Software, und zwar jene, die sie selbst auch nutzen: „Es handelt sich dabei um Siemens‘ NX, das alle Bereiche des Additive Manufacturing umfasst, durchgängig und ohne Schnittstellen“, wie Schulmeister sagt.
Man kennt das Leiden aus dem Bereich der Zerspanung nur zu gut. Kundendaten werden übermittelt und der Programmierer macht sich ans Werk die Frässtrategien zu erzeugen. Und mit dem letzten Mausklick der Vorbereitung geht auch das Datenupdate des Kunden ein – die Programmierung geht von vorne los. Dasselbe Problem ereilt auch die Aufbereitung von Bauteilen für den 3D-Druck. Aufmaßvergabe, Positionierung im Bauraum und Supportstrategie – wertvolle Arbeitsstunden die es dann nochmals zu leisten gilt.
Nicht so mit der Software von Siemens. Kundenupdates lassen sich in den bestehenden Workflow einbinden – durch die Assoziativität zwischen Modellierung, Druck-Job und CAM werden diese Änderungen mit nur wenigen Mausklicks über alle Datenstände übernommen und aktualisiert. Das „Wieder bei Null anfangen“ hat somit ein Ende.
Alle Prozessschritte – von der Erstellung additiver Designs bis hin zum Druck – sind in einzelne Funktionspakete gepackt und kombinierbar. Somit können Kunden ihren Softwarebedarf individuell auf ihre Bedürfnisse anpassen.
AMbitious ist Reseller für alle Siemens’ NX Bausteine rund um die additive Fertigung. Durch ein bereits vorhandenes Partner-Netzwerk können aber alle relevanten Softwarethemen abgedeckt werden. Alles aus einer Hand! In dem Bereich von Uwe Schulmeister arbeiten fünf Mitarbeiter: „Wir können aber jederzeit auf Ressourcen von anderen Fachabteilungen zurückgreifen.“ „Schließlich“, so sagt er weiter „gibt es hier auch etwas zum Anfassen, und zwar unterschiedliche Systeme“ (insgesamt 12 Maschinen).
Zukunftsaspekte
Die durchgängige Prozesskette und Funktionalität von Siemens‘ NX ist auch sehr interessant für die additive Fertigung mittels Roboteranlagen. Da liegt sicher noch einiges drin. „Erste Projekte haben die Anwender sehr begeistert“, wie Schulmeister versichert.
Hauptvorteile des Metall-Laserschmelzens
Möglichkeit zur Herstellung von komplexen, dünnwandigen Geometrien, Leichtbauteilen sowie Innenkühlungen
Verarbeitung schwer zerspanbarer Materialien
Hohe Flexibilität in Geometrie und Zeit, energieeffizientes Arbeiten
Geringer Werkstoffabfall, Ressourceneinsparung
Werkzeugloses Arbeiten
Werkzeuglose Herstellung von Bauteilen innerhalb weniger Tage
Eine ausführliche Darstellung der Toolcraft AG findet man weiter unten in diesem Block in Form eines Interviews mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bernd Krebs.
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