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Kritische Strukturen müssen auch richtig berechnet werden

Autorenbild: Karl ObermannKarl Obermann

Früher wurden kritische Strukturen dadurch beherrscht, dass man jede Menge Sicherheitsfaktoren draufpackte. In vielen Bereichen geht das aber nicht mehr. Die Produkte werden zu schwer, zu teuer.Also muss man die Sicherheit anders in den Griff bekommen. Der Weg heißt seit längerem schon Berechnung.


Wenn man das tut, etwa bei Flugzeugen, dann muss man dies auch auf die richtige Art und Weise machen. Dazu gehört, genaue Kenntnisse des Materials zu haben. Eine Struktur aus kohlefasermaterial verhält sich eben anders als eine solche aus metallischen Werkstoffen. Das ist ja ganz klar. Wer mal einen Unfall in der Formel 1 gesehen hat, weiß von was wir sprechen. Da entsteht ebenfalls ein Trümmerfeld (wie auch bei dem Tauchboot im Nordatlantik). Dort hat man durch die Entwicklung eines Monocoques reagiert, welches die Fahrer effektiv schützt. Bei dem Tauchboot ist offensichtlich übersehen worden, dass eine geringe Änderung der Bedingungen eben eine Katastrophe auslösen kann.


Nun kann die Abhilfe darin liegen, dass man nicht nur einmal simuliert, sondern viele Male: Simulieren, simulieren, simulieren - so lange bis man jeden Kubikzentimeter einer Struktur genau kennt. Bei der Superyacht von Luna Rossa/Prada ist das gemacht worden. Wir haben darüber berichtet, einige Artikel weiter unten. Das Ergebnis ist, dass die Yacht für den America's Cup so ziemlich alles in den Schatten stellt, was bisher so existiert (der Beweis, in einem echten Rennen muss noch erbracht werden).


Das was heute möglich ist, aufgrund der schnellen Rechner mit ihren riesigen Speichern und der aktuellen Softwarepakete u. U. auf Plattformen, das kann und sollte auch in der Industrie genutzt werden. Es bringt einfach Sicherheit. Und Konstruktion und Simulation nicht voneinander trennen, sondern als einen integrierten Vorgang sehen, das hilft hier weiter. Man spricht auch von simulationsgetriebener Konstruktion, ganz besonders wenn Kohlenstofffasern mit im Spiel sind. Phantastische Werkstoffe, dessen Grenzen aber beachtet sein wollen!


Den fünf Menschen, die im Nordatlantik ihr Leben lassen mussten, denen ist nicht mehr zu helfen, künftigen Abenteurern aber vielleicht doch.


Uns allen in der Industrie aber sicher, weil Wettbewerbsvorteile drin sind.

Herzlichst Ihr

Karl Obermann

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