
Es ist schon eine Weile her, wenigstens 20 Jahre, als Vorführzentren in Bezug auf Werkzeugmaschinen, CAD/CAM oder Logistik so richtig in Mode kamen.
Mittlerweile gibt es mehr Themen, aber auch mehr gähnende Teilnehmer. Siemens hat ebenfalls vor Jahren schon in Erlangen ein Vorführzentrum gebaut – in der Frauenauracher Straße (F80).
Aber taugt es noch was, bringt es noch was?
So allgemein, CAx-Techniken locken doch keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor.
Kürzlich fand dort wieder ein Event statt – im Wesentlichen für Wirtschafts- und Tageszeitung-Journalisten. All zu viele waren nicht gekommen. Warum aber das alles?
Es darf vermutet werden, dass die Ankündigung des Siemens Vorstandsvorsitzenden Roland Busch, 500 Mrd. Euro in Erlangen investieren zu wollen, die Zugschnur war.
Warum hier?
Echte Fabriken machen den Charme aus
Siemens hat an diesem Standort auch echte Fabriken. Keine Vorführungen, sondern wirkliche Produktion von u. a. Leistungshalbleiter, wie sie für die Motorenherstellung gebraucht werden. Sie ist hoch automatisiert und bringt präzise Produkte auf den Markt. Natürlich gehören zu den Maschinen auch die Software, die Messtechnik und die Kommunikationstechnik. Das alles effektiv zu vernetzen hat man sich hier zur Aufgabe gemacht. Ferner wurde ein fahrerloses Transportsystem integriert. Das hat die Besucher begeistert und vielleicht Anlass gegeben, weitere Artikel zu planen.
Campus hin – Campus her
Es gab noch einen dritten Teil des Besuchs, nämlich am neu errichteten Campus in Erlangen. Ja, groß ist er, aber was er eigentlich soll, wurde nicht bekannt gegeben. Was will Siemens mit diesem „riesen Tier“ machen? Vielleicht doch so was wie Forschen und Lernen in einer kompletten Umgebung mit Restaurants, Einkaufsläden usw. Bis das „Ding“ aber mal so brummt wie ein universitärer Campus, wird noch etliches mehr Wasser die Pegnitz und Regnitz hinunterfließen. Immerhin man kann ja mal anfangen.
Leinen los!
Herzlichst Ihr
Karl Obermann
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