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  • AutorenbildKarl Obermann

Rodenberg Türsysteme AG: Design Automation für Sonderanfertigungen

Die Türfüllungen von Rodenberg genießen einen exzellenten Ruf. Das liegt an ihrer Verarbeitungsqualität und daran, dass Kunden aus einer riesigen und individualisierbaren Produktpalette ihre ganz persönliche Tür wählen können. Die dafür notwendigen Anpassungen der Designs nimmt der Marktführer jetzt automatisiert und regelbasiert vor – mit Tacton Design Automation.

Die Haustüre sagt viel über den Hausbesitzer aus. Rodenberg bietet sie in einer riesigen Vielfalt an.
Die Haustüre sagt viel über den Hausbesitzer aus. Rodenberg bietet sie in einer riesigen Vielfalt an. Bildquelle alle Bilder: Rodenberg

Über die vielseitigen Anforderungen und Eigenschaften einer Haustür machen sich die meisten Menschen erst Gedanken, wenn sie eine neue benötigen: Eine gute Tür soll Sicherheit bieten. Sie soll Kälte, Hitze und Lärm abhalten. Sie soll Besucher willkommen heißen und dem persönlichen Stil Ausdruck verleihen. Sie soll langlebig sein – und dabei nicht wie von gestern wirken. Und weil sie obendrein in Form, Design und Funktionalität zum Haus passen muss, ist letztlich fast jede Haustür ein Unikat.

Auf solche individuellen Türfüllungen ist die Rodenberg Türsysteme AG aus Porta Westfalica spezialisiert. Die Ostwestfalen entwickeln und fertigen Türfüllungen aus Kunststoff, Edelstahl, Holz, Metall, Keramik und Glas nach Kundenwunsch. Die Verbindung aus Materialanmutung und Design dürfte für die meisten Kunden entscheidend sein. Ornamente, Glaseinsätze und andere Zierelemente, selbst futuristische Entwürfe von Luigi Colani lassen sich auswählen und den persönlichen Vorstellungen anpassen.


Individuelle Designs als Stärke und Herausforderung

Die daraus resultierende Variantenvielfalt ist extrem. Bernd Hornemann, Leiter CAD und Abteilungsleiter Konfiguration bei Rodenberg hat nachgerechnet: „Unsere Kunden können die Breiten- und Höhenmaße in Schritten von Zehntelmillimetern vorgeben. Über alle Maße, Materialien, Dekors und Öffnungssysteme hinweg ergeben sich so Trilliarden von Kombinationsmöglichkeiten.“ Problematisch dabei sind die Designs: Beispielsweise wirkt ein kreisrundes Fenster mit 30 Zentimetern Durchmesser auf einer 110 Zentimeter breiten Tür komplett anders als auf einer Tür mit 140 Zentimetern.

Die besondere Herausforderung ist also, vom Kunden gewählte Designs und Zierelemente nach ästhetischen, funktionalen und fertigungstechnischen Gesichtspunkten anzupassen. Und diese Designanpassungen müssen bei praktisch jeder Tür erneut vorgenommen werden, da sich Maße und Seitenverhältnisse fast immer unterscheiden. Im Ergebnis fertigt Rodenberg die meisten Türfüllungen in Losgröße 1 – bei hunderten von Aufträgen täglich!


Weiteres Beispiel: Schlichte Tür zu einem schlichten Haus.
Weiteres Beispiel: Schlichte Tür zu einem schlichten Haus.

Viel Aufwand für händische Designanpassungen

Schon seit Jahren setzt das Konstruktionsteam von Rodenberg Türsysteme die CAD-Lösung Solidworks ein, um professionelle 3D-Designs zu erzeugen. Zur Ersterstellung konnte sich das System absolut bewähren. Sobald es aber um Anpassungen bei einer stetig wachsenden Variantenvielfalt ging, stießen die Bordmittel von Solidworks an Grenzen. Die teilweise sehr aufwendigen Designs mussten jedes Mal händisch für neue Maße adaptiert werden. Bernd Hornemann: „Solche Anpassungen in Solidworks präzise umzusetzen, dauerte bei wachsender Auftragslage einfach zu lang.“

Der naheliegende Ausweg: Eine integrierbare Automatisierungslösung, die zeitaufwendige Routineaufgaben übernehmen und Mitarbeiter entlasten sollte. Mit Tacton Design Automation (TDA) war die richtige Lösung schnell gefunden. Das Projekt scheiterte dennoch, denn der ursprüngliche Software-Reseller war mit den technischen Herausforderungen überfordert. Die Folge war, dass die erworbenen Softwarelizenzen zunächst ungenutzt blieben und der Return on Investment auf sich warten ließ. Einige Zeit später stieß Bernd Hornemann als neuer Projektleiter zum CAD-Team und man beschloss einen neuen Anlauf, um die umfassenden Möglichkeiten von TDA endlich nutzen zu können.


Ein Blick in die Produktion bei Rodenberg.
Ein Blick in die Produktion bei Rodenberg.

Über Key-User zum Erfolg

„Wir machten uns auf die Suche nach einem erfahrenen Anbieter, der Solidworks, Tacton Design Automation und unsere Prozesse überblickt. Da führte an der Lino GmbH kein Weg vorbei. Die haben einen herausragenden Ruf im Markt und auch die ersten Gespräche waren sehr vielversprechend“, erinnert sich Bernd Hornemann. Für Rodenberg ging es darum, mit Lino einen zuverlässigen Partner an der Seite zu wissen: Beratung, Mitarbeiterschulung und ein reaktionsschneller, kompetenter Support sollten die gleichen Qualitätsmaßstäbe erfüllen, die das Unternehmen auch an seine Produkte anlegt.

Zunächst ermittelten die Lino-Consultants den Status Quo: Den Stand der TDA-Implementierung und des für die Automatisierung entscheidenden Regelwerks, die bereits existierenden Modelldaten und den Kenntnisstand der zuständigen Fachkräfte. So wurde bald deutlich, dass ein Schwerpunkt bei den Schulungen liegen sollte, und an den Lino-Standorten Mainz und Bremen wurden Grundlagen- und Aufbautrainings organisiert. „Der gesamte Vorgang konnte sehr schlank gehalten werden: Ein kleines Team stieg als Key-User ein und gab das Wissen an die Kollegen weiter. Später brauchte es dann nur noch eine Extraschulung für einen Kollegen zu konkreten Anforderungen“, sagt Projektleiter Bernd Hornemann.


Rodenberg Haustüre im Designsystem.
Rodenberg Haustüre im Designsystem.

Ein kurzer Kontrollblick statt Nacharbeit

Mit den erfolgreichen Schulungen konnten die Mitarbeiter von Rodenberg erste CAD-Modelle einpflegen und das Regelwerk entwickeln. Dieses Regelwerk ist entscheidend: Tacton Design Automation ist damit in der Lage, die Produktlogik und wichtiges Beziehungswissen des Systems zu nutzen. Kommen also Auftragsdaten über das ERP-System an, nutzt TDA das Regelwerk für Berechnungen zu den optimalen Designs. Beispielsweise: Welche Anpassungen zu den gewählten Maßen ästhetisch gewünscht und technisch tauglich sind.

Für Bernd Hornemann ist das ein großer Gewinn, denn kundenspezifische Modelle lassen sich so dynamisch und schnell erzeugen: „Mit dieser enormen Erleichterung schaffen wir heute bis zu 700 Aufträge am Tag. Während manche händischen Designanpassungen früher noch 15 Minuten und länger brauchten, reicht jetzt meist ein kurzer Kontrollblick.“ Betriebswirtschaftlich besonders interessant: Gerade bei den aufwendigen (und hochpreisigen) Produkten liegt die Zeitersparnis bei rund 90 Prozent!

„Um möglichst früh von der Design Automation zu profitieren, haben wir zunächst die stark nachgefragten Modelle und Designs ins System gebracht. So erreichten wir schnell ein großes Volumen im Arbeitsalltag – mit allen Vorteilen der Automatisierung“, so Hornemann. Längst optimieren und erweitern die Mitarbeiter das Regelwerk eigenständig weiter. Inzwischen sind rund 85 Prozent der Produktpalette so eingepflegt, dass die Tacton-Lösung sie automatisiert anpassen kann. Neue Modelle kommen meist direkt ins System.


Der Hauptsitz von Rodenberg in Porta Westfalica.
Der Hauptsitz von Rodenberg in Porta Westfalica.

Regeln schließen teure Fehler praktisch aus

Der Gesamtprozess wird mit TDA zusätzlich beschleunigt, weil die fertigen CAD-Daten direkt zu CNC-Daten für das Fräsen aufbereitet werden können. Dass dabei Konstruktionsfehler übernommen werden, ist laut Bernd Hornemann fast ausgeschlossen: „Die Logik des Regelwerks schließt fehlerhafte Konstruktionen praktisch aus. Früher gab es immer wieder menschliche Fehler, die erst in der Montage auffielen. Das führte zu einer Neufertigungsquote von 2 bis 3 Prozent. Bei rund 80.000 Türfüllungen im Jahr war das ein beträchtlicher Schaden.“

Insgesamt ist man bei Rodenberg sehr zufrieden, dass sich die Investition in TDA schon nach knapp einem Jahr amortisiert hat. Letztlich, so Bernd Hornemann, sei es ein Zusammenspiel von vielen großen und kleinen Verbesserungen, beispielsweise ermöglicht es die Automatisierung, neue Aufträge auch nachts zu bearbeiten. „Und wir sind vollkommen unabhängig vom Anbieter – falls dann doch einmal etwas Unerwartetes auftaucht, hält uns der Support von Lino den Rücken frei“, so der Projektleiter.

Um das Potenzial von Tacton Design Automation weiter auszuschöpfen, beschäftigt sich Bernd Hornemann bereits mit neuen Projekten: „Unser großes Ziel ist es, noch mehr Automatisierung und Transparenz in den Prozessen zu schaffen. Dafür möchten wir Tacton enger an unsere ABAS ERP Suite anbinden und über eine CAM-Lösung Durchgängigkeit bis zu den Maschinen erreichen. Die bisherigen Erfolge zeigen uns jedenfalls, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist.“



 

Das Unternehmen Rodenberg Türsysteme AG

Standort: Porta Westfalica Portfolio: Haustürfüllungen und Türsysteme Umsatz: ca. 75 Mio. (2020) Mitarbeiter: über 630 (2021) Gründung: 1979/80 Internet: www.rodenberg.ag/de



Lino® 3D Konfigurationslösungen Die Lino ist Anbieter technologieführender Software-Lösungen und Beratungsleistungen für Design und Sales Automation, Systemkonfiguration und 3D-Visualisierung. Unternehmen verschiedener Industriebranchen realisieren mit dem
Lino-Team, sowie den Tacton Configurator- und Software Made by Lino®-Produkten durchgängige, effiziente Vertriebs- und Produktentwicklungsprozesse mit großem Einsparpotenzial. Die Tacton-Technologie setzt völlig neue Maßstäbe in der Produktkonfiguration; sie revolutioniert das Entwerfen, Konfigurieren und Verkaufen komplexer Industrieprodukte. In Kombination mit Software Made by Lino®-Produkten lassen sich Applikationen aus CAD, PDM, PLM, ERP, CRM, Web, eCommerce oder für mobile Endgeräte unkompliziert mit der Tacton-Software integrieren. Lino ist Tacton Business Partner, Solidworks Solution Partner und Microsoft Partner Gold Application Development. Der Konfigurationsspezialist und Softwareentwickler ist an sechs Standorten in Deutschland und Österreich vertreten, darunter Bremen, Mainz, Stuttgart, Bad Mergentheim, Dresden und Raabs/Thaya.


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