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  • AutorenbildKarl Obermann

Schneller werden – dem Klima zuliebe? Bitteschön, hier ist ein Beispiel

Als kürzlich im Fernsehen gefragt wurde, was müssen wir tun, um an den gerade anlaufenden internationalen Klimaprogrammen teilhaben zu können, hieß es: Schneller werden. Das folgende Beispiel zeigt wie es gehen kann. Dabei geht es um die Einführung des Konfigurationswerkzeugs, CustomX, bei der Wätas Wärmetauscher Sachsen GmbH.


Die Produktion von Wätas in Olbernhau, Sachsen.
Die Produktion von Wätas in Olbernhau, Sachsen.

Die Firma Wätas im sächsischen Olbernhau baut Wärmetauscher in großer Vielfalt. Fast jedes Produkt ist ein Unikat, der kleine Rest (5%) sind Kleinserien. Das Programm der Sachsen kommt offensichtlich an, denn das Unternehmen, welches 2003 mit 10 Mitarbeitern gegründet wurde, hat schon 2008 die 100 Mitarbeiter-Schwelle durchbrochen. Dieses enorme Wachstum muss bewältigt werden. Ein Hilfsmittel dabei ist das Konfigurationssystem „CustomX“. Details dazu weiter unten, hier zunächst noch ein Blick auf Wätas selbst.


Stürmisches Wachstum


Nach der Gründung 2003 stieg das Wachstum bereits 2005 um 60% und die Anzahl der Mitarbeiter auf 46. Zwei Jahre später war nochmals ein Umsatzwachstum von 50% zu verzeichnen. Außerdem kaufte Wätas die Fabrikanlage der Firma LMR in Rothental. Verschiedene Patente konnten angemeldet werden. In 2009 wurde der Hauptstandort nach Olbernhau verlegt. Im Jahr 2013 gewann man den Energy Masters Award 2013.

Im Jahr darauf begann das Unternehmen mit der robotergestützten Wärmetauscher-Fertigung. Was bei einem solchen Wachstum unumgänglich ist, es wird gebaut: In 2018 entstand eine neue Produktionshalle von 1400 m².


Ebenfalls in diesem Jahr hat man mit der Entwicklung einer eigenen Brennstoffzelle begonnen. Die im folgenden Jahr in Produktion ging. Zukunftsprojekte umfassen u. a. die Wasserstofftechnologie, am Horizont der Ruf nach CO-freien Lösungen bei Energieversorgungslösungen.


Wärmetauscher von Wätas – eine von vielen Ausführungen.
Wärmetauscher von Wätas – eine von vielen Ausführungen.

Schnelle Entwicklung ist gefragt


Bei dieser großen Produktionsvielfalt kann man sich leicht vorstellen, wie viel Flexibilität man in der Konstruktion benötigt, um nicht nur die 3D Modelle zu erstellen, sondern auch alle Unterlagen für die Produktion. Ähnliches gilt für die Angebotskonstruktion. Erschwerend kam noch der Fachkräftemangel hinzu, der gerade in der Konstruktion (mindestens bis zum Beginn der Pandemie) geherrscht hat. Was also tun?


Eine Lösung brachte die Anschaffung der Konfigurationssoftware von CustomX. Sie automatisiert die Konstruktion weitestgehend. Wenn ein Kunde einen Wärmetauscher anfragt, werden die wichtigsten Parameter eingetragen. Etwa den zur Verfügung stehenden Platz, den Einsatzbereich und thermische Werte. Ein individuelles Auslegungsprogramm erstellt daraufhin die thermischen Berechnungen.

Diese Werte nutzt CustomX dann für die Konstruktion der Wärmetauscher Variante.

Nach der Freigabe durch den Kunden kann die Produktion direkt beginnen, da die Konfigurationssoftware neben den Zeichnungen auch Stücklisten generiert und alle Daten an das ERP-System und die Produktionssteuerung übergibt.


Auf der ganzen Linie überzeugt


Geschäftsführer Torsten Enders war schon beim ersten Kontakt mit CustomX überzeugt, dass Wätas diese Software unbedingt braucht, da sie die Engpässe in der Konstruktion/Zeichnungsabteilung auf einen Schlag beseitigen würde. Nach der Einführung, wussten auch die Mitarbeiter schnell zu schätzen, wie viel leichter und schneller die Arbeit mit CustomX ist. IT-Leiter David Dostmann bestätigt die Wichtigkeit des Konfigurators für sein Unternehmen: „Ohne CustomX könnten wir die Masse an Aufträgen gar nicht bearbeiten.“ In der Änderungskonstruktion konnten so zwei Arbeitsplätze eingespart werden – beim heutigen Auftragsvolumen wären es sicher noch mehr. Die Mitarbeiter können nun wesentlich effektiver in der Entwicklung eingesetzt werden.


David Dostmann betreut das gesamte Regelwerk von CustomX und freut sich, dass er nach nur sechs Tagen Schulung nur noch extrem selten – z. B. bei Updates oder grundsätzlichen Funktionserweiterungen – die Unterstützung der Spezialisten bei CustomX benötigt. „Ein riesiger Vorteil von CustomX ist, dass wir bei dieser Software alles selbst machen können und nicht auf Fremdfirmen angewiesen sind, auf die wir warten müssten und die enorme Kosten verursachen würden“, freut sich Dostmann.


Weitere Ausführung eines Wärmetauschers.
Weitere Ausführung eines Wärmetauschers.

Warum funktioniert das?


Das was vielen Unternehmen noch immer „fast wie Zauberei“ vorkommt, hat reale technische Hintergründe. Ein Kernpunkt ist die Arbeit mit Regeln bzw. Regelsätzen. Dabei sind diese so ausgelegt, dass sie von Ingenieuren – und nicht Programmierern – gepflegt werden können. Die Bedienung ist so einfach, dass sie von jedem, von Kunden bis zum Service, vorgenommen werden kann.


Die Bedienung von CustomX erfolgt vollkommen unabhängig vom CAD-System und auch auf dem Endgerät muss keine CAD installiert sein. „Dieses CustomX Regelwerk ist so universell aufgebaut, dass wir jedes Produkt damit abbilden können, egal welcher Art oder Komplexität“, betont Klaus Kreckel, Gründer und Chef des Unternehmens CustomX. Es ist dem System auch gleich, ob die Varianten durch Längen- oder Gestaltungsänderungen oder auch beides, entstehen. Der mit CustomX aufgebaute Konfigurator enthält am Ende die gesamte Logik eines Produktes, so dass daraus eben

  • die Kalkulation

  • Angebotszeichnungen

  • 2D- und 3D-Modelle

  • Fertigungszeichnungen

  • Stücklisten

  • NC-Konturen

  • Einträge ins PDM- und ERP-System und eventuell

  • Dokumentationen

abgeleitet werden können. Ein weiteres Merkmal, welches CustomX von anderen Systemen unterscheidet, ist die Fähigkeit, wirklich fertigungsgerechte Zeichnungen zu erzeugen. Die gesamte Logik für die Beherrschung einer automatischen Zeichnungserstellung ist enthalten. Neben den Zeichnungen, können natürlich auch Word- und Excel-Dateien automatisch generiert werden.


Während der Produktauslegung kann CustomX in beliebige Programme verzweigt werden. Beispielsweise kann aus einem ERP-System der Preis eines bestimmten Materials entnommen werden oder CustomX legt ein Assembly in einem PDM-System ab.


So geht es also, in Kürze erklärt. Und natürlich kann so ein Tool nicht nur bei Wätas helfen schneller klimagerechte Produkte zu bauen. Es würde genauso bei Windkraftwerken, Biomasse-Kraftwerken oder Solaranlagen funktionieren. Nur Mut, es lohnt sich.


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